„Auf subtile Weise thematisiert Peter Baldinger die Täuschung als ein mediales politisches Instrument und visualisiert sie auf Plakaten. Wir wissen längst, dass eloquent geäußerte Fake-News nur bedingt den Fakten standhalten, uns letztere aber durch die unverzügliche und selbstsichere Äußerung der Protagonisten verunsichern.
Und genau dieser Moment wird für Peter Baldinger zur Initiale für sein künstlerisches Schaffen, dem seine – die Wahrnehmung verunklärende – Technik diesbezüglich sehr entgegenkommt.“
Alfred Weidinger
(Direktor, Museum der bildenden Künste, Leipzig)
Das sind die im Internet vorgefundenen Pressefotos, aus welchen die Montagen für die Fake News-Sujets generiert wurden.
Fake News
Der öffentliche Raum ist ein Ort des Austausches und der visuellen Kommunikation. Menschen werden mit einer Vielzahl von Botschaften konfrontiert, die Handlungs- bzw. Denkanweisungen geben wollen.
Diese Einflussnahme – die häufig unterhalb der Kognition abläuft – aktiviert, konfrontiert und löst Prozesse auf verschiedenen Bewusstseinsebenen aus. Die Wahrnehmung der Botschaft hängt natürlich vom individuellen Blickwinkel ab, wobei das subjektive Erleben oft zur objektiven „Wahrheit“ erhoben wird.
Erliegt man dabei aber auch Täuschungen? Wie verschmelzen der öffentliche und private Raum in einer digitalisierten Gesellschaft, in der jeder Einzelne Botschaften und Nachrichten und damit Wirklichkeiten erzeugen kann?
Peter Baldinger setzt sich seit Jahren mit der digitalen Bildtechnologie und Mediengewalt auseinander, unter anderem aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Journalist.
Seit mit Fake-News die Täuschungsabsicht wesentlicher Teil des medialen und politischen Diskurses und Alltags geworden ist, sind Baldingers Fragen nach Rezeptions- und Interpretationsprozessen aktueller denn je.