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Pixeln ja, aber ich male!

Peter Baldingers Fastentuch und sein “Fresko” im Belvedere

Er war schon zum Anfang von Salzburgs resoluter Museums-Direktorin Agnes Husslein der, der die ästhetische Außenwirkung bestimmte. In Publikationen und im Graphik-Design. Peter Baldinger, der 1958 in Linz geborene Künstler, ist nun prominent in Wien vertreten: Im Stephansdom sowie im Unteren Belvedere.
Ich frage ihn: Sag mal, das Pixeln von Bildern ist ja nichts Neues. Ja, meint er, seit Chuck Close, dem amerikanischen Pionier, ist das nichts Neues. „Aber ich arbeite nicht so wie er. Ich bin megagrob und male dann auch so. Das Malen ist die Differenz.”

Bis zum Karfreitag hängt noch das Fastentuch im Wiener Stephansdom. Wie kam es dazu: „Der Dompfarrer Toni Faber lud mich ein.” Und der sagt: „Bisher haben wir immer jedes Jahr zur Fastenzeit den Heiligen Stephanus mit einem schlichten violetten Tuch verhüllt. Eine Art Augen Fasten. Heuer hat der Künstler Peter Baldinger daraus eine Intervention ersten Ranges geschaffen. Das Gewohnte wird verändert, das Ungewohnte fordert uns heraus.” Es gibt Kirchenmänner, die sind eine wunderbare intellektuelle An- und Herausforderung. Die haben gleichzeitig ein Vertrauen und ein Sehnen.

Darüber hinaus gestaltete Peter Baldinger im Unteren Belvedere in Wien einen „Himmel”. Sozusagen „Fresko“ mit anderen Mitteln. Was ich an ihm so erstaunlich finde? Er lässt sich nicht kleinkriegen, geht seinen Weg, gibt den Rückschlägen und Niederlagen die Watsche der Beständigkeit. Gut so!

Foto: © Peter Baldinger
Text: © Hans Langwallner | Kronen Zeitung Salzburg 27. März 2013
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